Im 19. Jahrhundert wandelte sich das Hammerwerk zu einer Glasschleife und Polierwerkstätte, die bis ins frühe 20. Jahrhundert betrieben wurde. Der damalige Besitzer des Schlosses und Betreiber der Fabrikationsanlage Philipp Berlin, Spiegelfabrikant aus Fürth, wurde, da er jüdische Vorfahren hatte, von den Nazis enteignet und musste mit seiner Familie Deutschland verlassen. *). Nach Einstellung des Betriebs wurde die Wasserkraftanlage modernisiert und dient bis heute zur Stromerzeugung.
Nach Jahrzehnten wechselvoller Nutzung erwarb 2018 die Lebensraum eG das historische Gebäude. Die Räume wurden mit beratender und finanzieller Unterstützung des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege aufwändig restauriert und den neuen Bedürfnissen der Bewohner angepasst. Dabei kamen barocke Stuckdecken in herausragender Qualität zum Vorschein und zieren nun die 12 zum Teil neu entstanden Wohnungen in einem Objekt mit reicher Geschichte und neuer Zukunft.
*) Ein Enkel von Philipp Berlin (1887-1960), dessen Familie von 1887 bis 1938 Eigentümer des Schlosses und der angrenzenden Fabrik war, hat uns im vergangenen Herbst 2024 besucht und uns die bewegende Geschichte seiner Familie erzählt.